Zypern/EU...
März 2013: der nächste notleidende Kandidat Zypern will unter den EU-Rettungsschirm. Ist der Eingriff in private Sparkonten mehr Ausdruck seriöser Finanzstrategie oder eines immer hilfloser agierenden Kasperlestheaters ? Die Fraglichkeit der Antwort ähnelt bereits derjenigen, die Privatsender anfordern, wenn sie ihr ohnedies schwer gepeinigtes Publikum “kritisch anöden” (“Wo liegt Berlin ? a.) auf den Malediven ? b.) in Deutschland ?”). Glaubt denn jemand noch ernsthaft, das Kasperlestheater wird sich nicht einen neuen Aufführungsort suchen ? Und an welche rechtsstaatlichen Tabu-Brüche wird man die Menschen noch zu gewöhnen versuchen, um die nächste Aufführung um jeden Preis sicherzustellen ?
Offenbar sind es nur die unerwünschten “Schwarzseher”, die der Überzeugung anhängen, dass in dem maroden EU-Theater weder die Sanierungsanlässe enden noch die Dummen aussterben werden, die sich eine ungerechte Lastenverteilung als demokratisch und rechtsstaatlich verkaufen lassen.
Es ist schon eine merkwürdige Szenerie, wenn Satiriker wie Herr Barwasser (Pelzig) und Herr Priol den Menschen bei derartigen Themenkomplexen so wortgewandt wie nachvollziehbar aufzeigen, wie ihr “eigenes Grab geschaufelt” wird, und was bleibt, ist offenbar nur herzliches Gelächter...
Kein Wunder also, dass uns so viele Stimmen älterer Mitbürger erreichen, die sich - sehr gelinde gesprochen - des Eindrucks nicht erwehren können, dass deutsche Politik vor mehr als 20 Jahren “um Dimensionen” seriöser abgewickelt wurde - auch wenn der heutigen Politikergeneration zu Gute zu halten ist, dass sie sich neuen, unangenehmen Herausforderungen zu stellen hat: die Grenzen sind nach Auffassung der sich ohnmächtig fühlenden Menschen nicht nur erreicht, sondern deutlich überschritten, was sie sich hoffentlich bis zur nächsten Wahl merken können...
PS: ...ganz zu schweigen von den nach wie vor auch innerhalb Europas weiterhin in “Steueroasen” bestehenden Steuerungerechtigkeiten, die grösseren Unternehmen, die ihre Holdings “briefkastenmässig” in Luxemburg, Irland etc. “parken”, Steuerersparnisse ermöglichen, von denen der kleine, “unbedarfte” Steuerzahler, welcher jetzt der einstigen Steueroase Zypern “aushelfen” darf, nur träumen kann - ein anderes Kasperlestheater in einer angeblich wirtschaftlich harmonisierten EU! EZB-Chef Mario Draghi lässt im April 2013 vor dem Hintergrund des Zypern-Disasters verlauten, er werde Alles tun, um die EURO-Zone zu retten - und es steht zu befürchten, dass auch diese - von uns als Drohung empfundene - Ankündigung Wirklichkeit wird...
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