Vorstandspolitiker...
Bereits seit 2003 ist auf dieser Seite der folgende Absatz zu lesen; der Inhalt hat nichts von seiner Aktualität verloren; auf aktuelle Entwicklungen bezogene Anmerkungen zum Thema folgen danach...(*)
Natürlich muss nachdenklich stimmen, was in Italien vor sich ging. Während bei uns weite Teile der Wirtschaft noch den Umweg gehen, Politiker in die Aufsichtsräte zu berufen und die Parteien dieser Politiker mit grosszügigen Spenden bedenken, gelangte in Italien potente Wirtschafts- und Medienmacht auf direktem Wege zu politischem Einfluss; ob unsere Form einer unauffälligen bzw. kaschierten wirtschaftlichen Verflechtung der Politik indes nicht verlogener ist, mag jeder selbst beurteilen; ich halte sie jedenfalls für sehr gefährlich. Welche profitablen Möglichkeiten die gezielte Finanzierung von sensationsbehafteter Bekanntheit ohne Rücksicht auf bewährte ethische Leitgedanken eröffnet, ist auch bei uns nicht nur in der Politik offensichtlich. Im politischen Kontext wird jedoch das gesamte demokratische Grundgefüge gefährdet, wenn eine geschickt erzeugte Popularität mehr Stimmen bringt, als solide politische Arbeit. Ist es mittlerweile nicht so, dass - frei nach dem bekannten Werbespruch - bei Diktaturen zwar immer "das drin ist, was drauf steht"; bei vielen Demokratien jedoch nur noch Demokratie "drauf steht" ? - Wann wird bei uns endlich verboten, dass Politiker Vorstandsposten einnehmen dürfen ?(*)
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