Politikwechsel...
Bereits seit 2005 ist auf dieser Seite der folgende Absatz zu lesen, und zwar über ein Szenario, wie es uns auch heutzutage noch sehr bekannt vorkommt. Lesen Sie also weiter - der Inhalt hat nichts von seiner Aktualität verloren; auf aktuelle Entwicklungen bezogene Anmerkungen zum Thema folgen danach...(*)
Im Sommer 2005 ist es wieder in aller Munde: das Wort “Politikwechsel”! Nachdem Kanzler Schröder nach der für die SPD desolaten NRW-Wahl das Handtuch geworfen hat und den Weg für Neuwahlen freigemacht hat, klammert sich das deutsche Volk wieder an das häufig versagende Prinzip, dass jenes Mittel, das man nicht kennt, immer besser wirkt, als jenes, das einem geläufig ist. Dabei bräuchte das deutsche Volk bei den derzeitigen Defiziten aller etablierten Parteien eher einen Wechsel zur Moral als einen Wechsel zu neuen Politikern. Und im übrigen: Das vorbezeichnete, unbekannte Mittel sollte dem deutschen Volk sehr wohl bekannt sein: Es ist dasjenige, was ihm die schlimmsten Probleme eingebrockt hat. Allerdings ist zuzugeben: der seinerzeitige Hauptakteur ist nicht mehr aktiv; hier gibt es jetzt eine Hauptakteurin! Die wiederum hat laut einer Pressemitteilung vom 01.06.2005 kürzlich auf die sehr einfache Frage, ob denn eine Mehrwertsteuererhöhung ihre angekündigten Steuerentlastungen finanzieren sollte, geantwortet: “Das kann ich jetzt im Einzelfall nicht sagen...”(*)
Im Jahre 2009 ist es wieder soweit. Die Wahlbeteiligung sämtlicher Bundes- und Landtagswahlen ist im tiefsten Keller. 9 von 10 Bürgern, mit denen man nach unserer Erfahrung spricht, lehnen sowohl die wenigen Taten wie auch die Tatenlosigkeit ab, wie sie die Politik in den letzten vier Jahren in der fortgesetzten Bearbeitung von Symptomen gepflegt hat (Demokratie ?). Wieder hat sich keiner an die Ursachen gewagt; wenn man sich wenigstens mit der Art und Weise hätte einverstanden erklären können, wie an den Symptomen “herumgedoktert” wurde. Und wieder scheinen die Konsequenzen aus unserem Wahlsystem eintreten zu müssen, dass wir irgendeinen nehmen müssen. Stünden Konsequenzen aus der Tatsache zur Verfügung, dass viele Bürger nicht irgendeinen nehmen wollen, dann könnte man sich auch wieder ernst genommen fühlen und darauf hinarbeiten, dass man wieder einen nehmen kann...
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