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Degeneration, Ethik- und Demokratieverlust...

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Deswegen haben wir keine mehr. Lassen Sie uns dies ändern...

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Geldwirtschaft...

Früher wurde für die “Steinigung” vorgesehen, wer den Finanz- und Aktienmarkt als unseriösen, dem Anlegerbetrug und der “Abzocke” gewidmeten Teil unseres Wirtschaftssystems bezeichnet hat. Viel zu wichtig war für ein “gesundes Wachstum” der Wirtschaft z.B. die hochlukrative Schacherei mit dem sekundenschnellem An- und Verkauf von Schweinehälften noch lebender Tiere, bei dem über ein entsprechendes - auf welchen Insiderkenntnissen auch immer aufgebautem - “Know-How” in Sekunden ein Vermögen gemacht wurde. Es hatte etwas von Goldgräberstimmung: zwei- bis viermal kurz graben - und: Bingo - ein halbes Jahr Teneriffa ohne Arbeiten ist gesichert! Soviel zu der für die Wasserträger des Systems aufgearbeiteten Theorie. Leider hat die Sache auch wie bei den Goldgräbern geendet...

   Führt man sich die vorbezeichnete Entwicklung des Aktienmarktes vor Augen, dann erscheint es fast bedenklich, wie wenig Vertrauen wir im Zuge der Wirtschaftskrise in seine weitgehend unveränderten Mechanismen und Steuermänner verloren zu haben scheinen...

   Dass so aus der Wirtschaftskrise sehr viele Verlierer hervorgegangen sind, die mehr selig geglaubt, als gewusst haben, verwundert nicht. Ebensowenig verwundert ein starkes Interesse bestimmter staatlicher Entscheidungsträger nicht, zu vermeiden, dass die Ursachenkette für die genannte Entwicklung auf ihre Kernursache zurückgeführt wird. Was war also zu tun ? Nennen wir es Umschichtung des Verlustes oder Solidaritätsbekenntnis! Gründen wir - unter “Nützlichkeitsaspekten” ausgerichtet - medienwirksam mit Steuergeldern “bad banks”, retten wir bekannte Unternehmen und bedienen wir uns unseres an der Jahrtausendwende eingeführten Insolvenzrechts, das es Bankrotteuren ermöglicht, unter bestimmten Bedingungen nach 6 bzw. 7 Jahren ihre Schulden “abzustreifen”, die einem vor der Jahrtausendwende noch 30 Jahre “an der Backe” klebten.

   Sicher, diese Entwicklung kann auch dazu geführt haben, dass es für diejenigen, die sich immer um eine pünktliche Bezahlung ihrer Rechnungen bemüht haben, schwieriger geworden ist, sich zu “motivieren”...

   Unerträglich ist schliesslich die Tatsache, dass viele “bankennahe Persönlichkeiten” über Jahre hinweg mit wenigen Tastendrücken in ihrer Spekulationssoftware von dritter Seite hart erwirtschaftetes Kapital in ihr ohnedies bereits beträchtliches Vermögen gezogen haben; als wegen der Krise nichts mehr zu holen war und das Einsatzrisiko schliesslich seinen Tribut forderte, kam es dennoch nicht zu dem zu erwartenden, “wirtschaftlichen Zahltag” für diese “Persönlichkeiten”, NEIN, nicht einmal eine “kleine” Insolvenz zu Lasten ihrer Gläubiger war oftmals nötig, denn der Steuerzahler (auch der, der sich niemals auch nur eine einzige Aktie hätte leisten können) war ja da... Die Moral von der Geschichte: Vermagst Du unschuldige Opfer (Sparer) auf Dein Schutzschild zu spannen, wirst du selbst als Alleinschuldiger (Banker) verschont bzw. sogar belohnt, wenn diejenige Seite (Politik) Dich zur Verantwortung zu ziehen hätte, die den Opfern (z.B. Riester-Rentensparer) eingeredet hat, sie könnten sich auf Dich verlassen...

   Am 20.04.2010 berichtet die Sendung Plusminus schliesslich, dass viele Banken mit den aus Steuergeldern finanzierten Notfonds, die zur Lösung unserer Finanzprobleme (Bankenrettung) und zur Ankurbelung der Wirtschaft (Kredite) vorgesehen sind, fette Gewinne erwirtschaften. Da muss einem ja der Gedanke kommen, dass für diejenigen, die den Schlamassel angerichtet haben, sogar eine dicke Belohnung herausspringt. Klar, der Polemikvorwurf ist schon aus der Ferne zu hören. Aber wie kann alleine die Darstellung der Dramatik einer Tatsache “polemisch” sein ?

   Selbst die “härteste” Formulierung eines Bankenkritikers kommt uns kaum mehr beanstandungsfähig vor, wenn wir uns bewusst vor Augen, was durch Banken geschehen ist und weiterhin geschieht: das globale Bankensystem soll hiernach heutzutage ein “unkanalisiertes Wasserkopf- und Schneeballsystem mit Überlebensgarantie auch im Falle extremer Misswirtschaft” sein. Nach dem amerikanischen Sprichwort für die Überlebensgarantie von grossen Industrieunternehmen bei ebenso grosser Misswirtschaft “too big to fail” (“zu gross, um Fehler zu machen”), halten Banken heutzutage auch die Macht über Staaten in ihren Händen. Wie soll eine Bundesregierung eigentlich unbefangen gegen Banken vorgehen, wenn sie bei ihnen ca. 1800 Milliarden Schulden hat ? Mittelbar lässt sich hieraus wohl auch ein striktes Vermeidungsgebot für die heutzutage übliche, staatliche Extremverschuldung ableiten. Aber weiter. Warum “unkanalisiertes Wasserkopf- und Schneeballsystem” ?  - Letzteres ist im privaten Bereich schliesslich sogar als Betrug strafbar! Nach der fundierten Auffassung dieses Bankenkritikers ist das Bankensystem eine wild wuchernde Illusionswirtschaft, die sich völlig von der Wertschöpfung real verdienter Werte losgelöst hat. Allein die Zinswirtschaft erzeugt nach seiner Auffassung fortlaufend Verschuldungsgrössen, die “buchungs- bzw. computertechnisch” mit einem Minimalaufwand handelbare Mechanismen der Gewinnerzeugung verwalten, deren Erträge so potentiert wie “unkanalisiert” ruinöse Folgen für Individuen wie auch Gesellschaften hervorrufen, welche einfach nicht mehr mit einem realen Ethikanspruch in Einklang zu bringen sind. Wem kommt diese Beschreibung des heutigen Bankensystems vertraut vor ?

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