Bundespräsidentenwahl 2012...
Die Bundespräsidentenwahl 2012 ist im Ergebnis nicht zu beanstanden. Wenn man aber bedenkt, dass diese Wahl unnötig gewesen wäre, wenn zwei Jahre früher die seinerzeit auf dieser Seite angeprangerte “Misslichkeit” vermieden worden wäre, dass eine Regierungspartei gegen die eindeutige Volksmeinung ihren politischen Kandidaten “durchdrückt”, der sich dann als Fehlgriff erweist - wobei man sich dessen Einsicht sogar noch verpflichtet zeigen muss, weil seiner Amtsfortführung rechtlich nicht beizukommen gewesen wäre -, dann kommen einem doch leichte Bedenken, wie “extrem unauffällig” kostenträchtige Fehlentscheidungen von Regierungsparteien heutzutage untergehen. In der Bundesversammlung können Wahlfrauen und Wahlmänner freilich nur - wie der “gewöhnliche” Wähler auch - aus dem vorgesetzten Angebot auswählen. Damit ist - wie bei der BT-Wahl auch - die Angebotserteilung und ihre mediale wie politische Ausrichtung von entscheidender Bedeutung. Nun können aber gewöhnliche Bürger weder die Angebotserteilung noch die Wahl ihres Präsidenten unmittelbar selbst beeinflussen. Es gilt das Delegationsprinzip: Wir haben Mandatsträger gewählt und die können dann... Aber NEIN, in der Bundesversammlung werden nicht nur gewählte Mandatsträger aktiv, die bekannten parteipolitischen Einflussnahmen unterliegen. Wahlfrauen und Wahlmänner - zumeist (Schein-)Promis, welche von den Parteien angesprochen werden, besetzen den Posten. Also auch diese “Persönlichkeiten”, bei deren Erscheinen mein Finger mit rasender Geschwindigkeit zum Abschaltknopf meiner Fernbedienung fliegt, damit sich mein immer häufiger auftretendes “Unwohlsein” nicht nachteilig auf meine Couchgarnitur auswirkt. Also wirklich nichts gegen das Amt, aber der Gedanke, dass ich nicht einmal mit einem minimalistischen Stimmenanteil meine Meinung dahingehend zum Ausdruck bringen kann, dass ich solche “Persönlichkeiten” als von mir mandatierte Wahlvertreter für die Wahl unseres Präsidenten ablehne, bringt mein Demokratieverständnis zum wiederholten Male gehörig ins Wanken. Und dies auch vor dem Hintergrund, dass der Posten im wesentlichen nur repräsentative Aufgaben abdeckt...
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