Weihnachten...
Alle Jahre wieder... Keiner kann es mehr hören, den Spruch vom Weihnachtskommerz. Auch wenn er wahr ist und sogar immer wahrer wird, ist er in den Olymp der Negativthemen aufgestiegen, die durch ständige Wiederholung Gewöhnung erreicht haben und hierdurch immer mehr von ihrem Negativimage abbauen, obwohl ihre Negativintensität an sich zunimmt. Ausserdem dient es dem Wirtschaftswachstum. Das bringt heutzutage alleine einen Sack voller Narrenfreiheit. Gegen die Argumente “Arbeitsplätze” und “Wirtschaftswachstum” sehen ethisch begründete Bedenken zumeist “alt” aus. Warum eigentlich ?
Dagegen stellt der verbitterte Weihnachtsmuffel heutzutage nicht selten das erklärte Feindbild des unerbittlich auf “Eierkuchenfriedensfreude” programmierten Weihnachtsfrohlockers dar. Historischer Hintergrund ist die Figur des Scrooge aus der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Ich habe mich oft gefragt, ob ich dieser Figur mit der klischeehaften “Saulus-Paulus”-Beurteilung gerecht werde. Gleiches gilt für viele Mitmenschen, die sich Weihnachten einfach nicht naiv öffnen können. Was ist, wenn diese Menschen auf den oben bezeichneten Missbrauch des Weihnachtsfestes reagieren und nicht auf seine ursprüngliche Bedeutung. Eigentlich geht es mir genauso. Mehr noch, ich verspüre die Verbitterung aufsteigen, gerade weil die ursprüngliche Bedeutung verlogen überlagert wird und ich mich durch “naives Weihnachtsgetue” irgendwie als Mittäter sehe. Bin ich deshalb schlecht und ein Feind von Weihnachten ? Verrückt, eigentlich ist das Gegenteil der Fall...
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