Hilfsbereitschaft...
Bereits seit 2004/2005 sind auf dieser Seite die beiden folgenden Absätze zu lesen - Szenarien, wie sie uns auch heutzutage noch sehr bekannt vorkommen. Lesen Sie also ruhig weiter - der Inhalt hat nichts von seiner Aktualität verloren; auf aktuelle Entwicklungen bezogene Anmerkungen zum Thema folgen danach...(*)
Wem bei echter Freundschaft und Hilfsbereitschaft “warm ums Herz” wird und wer sich fragt, warum die Herzen heutzutage oft so kalt bleiben, dem sei das folgende Thema gewidmet.
Es ist unbestreitbar und wird von niemandem angezweifelt: Die vielen Helfer bei der Hochwasserkatastrophe in Bayern und Sachsen (Sommer 2002) haben tiefen Respekt und Anerkennung verdient. Die Medien berichten von einem neuen Zusammengehörigkeitsgefühl und wachsender Hilfsbereitschaft im Volke. Ist nun endlich ein Silberstreif am Horizont der fortwährend wachsenden Sozialkälte und medialen Entgleisungen zu sehen ? Ich habe mit mittelbar betroffenen Menschen geredet und kann hieraus folgendes Resumée ziehen: Betroffene konnten sich nicht des Eindrucks erwehren, dass in der öffentlichen Berichterstattung eher die "verdienstvolle" Vermittlung menschlichen Unglücks als eine aufrichtige Anteilnahme und Hilfsbereitschaft im Vordergrund stand. Hätte es sich vorliegend um nicht zusammenhängende Einzelschicksale gehandelt - wäre also der gemeinsame Aufhänger mit "Breitenwirkung" bzw. der kollektive Vermarktungsbezug und die allgemeine "Hervorhebbarkeit" zur Erzeugung eines massendynamischen Gemeinschaftsgefühls entfallen -, so stünde - so einige Betroffene - zu befürchten, dass kein Hahn nach den in Not geratenen Menschen gekräht hätte ("Jeder stirbt für sich selbst allein!"). Dies entspricht auch meinem Eindruck als einfachem "Medienkonsumenten". Denn die mindestens genau so schlimme - wenn nicht deutlich schlimmere - einsame Not fordert aufrichtige Mitmenschlichkeit, Anteilnahme und Mitgefühl. Aber wie bereits zuvor dargelegt: Vorliegend heiligt dennoch auch ein weniger aufrichtig verfolgter (Zusatz-)Zweck die Mittel, weil jede Hilfe dankbar zu empfangen ist; dennoch wäre mir wohler, unser Mitgefühl und unsere Hilfsbereitschaft offenbarten sich nicht immer nur in derartigen Auffangbecken für gute Taten zur animierten und koordinierten Gewissensberuhigung, sondern sprächen bereits dann einfach an, wenn unser Gegenüber in Not ist...
Ende Dezember 2004 erreicht uns die Meldung über eine Flutkatastrophe in Südostasien, welche von einem Seebeben ausgelöst wurde (Tsunami-Welle) und unfassbar viele Menschenleben gekostet und zahllose Menschen obdachlos gemacht hat. Auch im Zuge dieser unbeschreiblichen Katastrophe waren - freilich neben diversen wirklich so bewundernswerten wie effektiven Helfern - meines Erachtens einfach zu viele sensationsheischende, mediengepuschte “Trittbretthelfer” mit verdeckter Eigenmotivation unterwegs, die ihre Initiative sicherlich nicht auf einer aufrichtig empfundenen Mitmenschlichkeit aufgebaut hatten. Dies ist sehr bedauerlich; aber auch hier gilt es in erster Linie den Effekt anzuerkennen, dass Menschen geholfen wurde...D.Sch.(*)
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