Demokratieverlust...
Der essentielle Demokratieverlust in unserem Lande wird fraglos in den diversen Einzelthemen dieser WEB-Site behandelt. Sie beschreiben die aktuelle Zustandsverkommenheit sowie die Verschleierungsmaßnahmen von Politik und Wirtschaft, mit denen uns diese Situation "verkauft" wird. Wie sieht es nun mit demokratischen Veränderungsmöglichkeiten aus ? Sie setzen freilich voraus, dass genügend Menschen den vorbezeichneten Schleier der Intransparenz "durchschauen" können, ein bereits sehr schwieriges Unterfangen, das eine wesentliche Existenzberechtigung dieser WEB-Site darstellt. Aber selbst wenn der "Durchblick" und damit die Demokratiefähigkeit des Bürgers gefördert werden, um eine verlogene Scheindemokratie durch Aufdeckung und Verständlichmachung ihrem wahrhaftigen Äquivalent näher zu bringen, bleibt ein Problem, wenn für Veränderung schaffende Wahlen keine wirklichen Alternativen zur Verfügung stehen. Dies ist besonders dann akut, wenn der Wähler nicht einmal an der Regierungskompetenz eines der geringeren, zur Auswahl stehenden Übel mitverantwortlich sein möchte. Dieser, früher oft zitierte Fall ("keine Alternativen") ist kürzlich so deutlich wie noch nie zuvor eingetreten. Viele unserer Freunde und Bekannten, die angesichts ihrer politischen Intelligenz keiner Bevormundung zu ihrer "demokratischen Bürgerpflicht Wählen" bedürfen, schwankten zuletzt zwischen zwei Wahlalternativen, und zwar nicht zwei personifizierten mit "S" beginnenden (Schröder, Stoiber, Steinmeier...), sondern den für sie sachlich gerechtfertigten mit "S" beginnenden: "Stimmzettel ungültig machen" oder "Stimmabgabe verweigern". Wir geben bei Kundgabe eines derartigen Ansinnens immer zu bedenken, dass unser demokratisches System leider (oder für die Profiteure wiederum "gottlob" ?) nicht einmal eine Möglichkeit vorsieht, protestorientierte Wahlverweigerung effizient statistisch zu erfassen: Mache ich meinen Stimmzettel ungültig, komme ich bestenfalls in die Gruppe der zu Dämlichen zum Ankreuzen, gehe ich nicht zur Wahl, dann - so die statistische Vermutung - war das Wetter zu gut oder ich im Urlaub. Es kann kein Zweifel bestehen, dass die bedenklichste Form des Demokratieverlustes vorliegt, wenn das demokratische Wahlrecht nicht einmal mehr die Möglichkeit eröffnet, sich einer wähl- und zumutbar erscheinenden Minderheitspartei anzuschliessen! Daher können wir nur noch auf tiefgreifende Erneuerungsprozesse in unserer politischen Landschaft hoffen, die erfahrungsgemäss wiederum an dem intriganten Widerstand der machtergriffenen Politiker zu scheitern drohen, welche ihre Pfründe in Gefahr sehen. Es ist tatsächlich eine Art Teufelskreis, auf dessen Durchbrechung wir mit vielen anderen hoffen, zumal nicht mehr daran zu glauben ist, dass jüngere Parteinachkömmlinge etablierter Parteien sich schnell genug so deutlich unabhängig von ihrer prägenden, primär auf Machterhalt ausgerichteten Umgebung machen können, wie wir uns dies für eine wirklich demokratische und mitmenschliche Zukunft Deutschlands wünschen. Diese - zugegeben derzeit wenig aussichtsreiche - Vision bezieht sich zudem auf eine Demokratieform, die sich aktiv um ihre eigene Authentizität bemüht; grobe Umrisse hiervon, die letztlich viele Gegensätzlichkeiten zur heutigen Situation deutlich erkennen lassen dürften, sind unter den Stichworten "Bemühte Demokratie" auf dieser WEB-Site zu fnden. Wie eine tatsächliche Förderung des demokratischen Gedankens zu Gunsten von Wahlverweigerern aussehen könnte, die die gesamtheitliche Ablehnung vorhandener Wahlalternativen zum Ausdruck bringen mächten, ist auf der Eingangsseite wie auf der Seite “Demokratische Wahl” nachzulesen.
PS: Haben Sie sich einmal Gedanken darüber gemacht, warum sich - trotz vieler themenbezogener Medienaktivitäten - so gut wie keine (TV-)Sendung vor einer Wahl um die Gesamtdarstellung der letztendlich einzig interessanten Berichterstattung bemüht: nämlich derjenigen über die Leistungen und Versprechungen der Regierungs- und Oppositionsparteien in der vergangenen Wahlperiode ? Demgegenüber gibt es aber immer ein punktuelles, wahlbestimmendes Wahlkampfthema, das häufig aus einem mehr oder weniger nachgeholfenen Zufall geboren, medienwirksam in Szene gesetzt wird. Der beste Inszenierer gewinnt! Und wie wenig inhaltliche Klarheit in der Aussage bei politischen Wahlkampfszenarien, bei denen die Parteien denn auch vorzugsweise ihre telegenen Rhetorik-Koryphäen an die Front schicken, eine Rolle spielen, zeigt sich mit schöner Regelmässigkeit daran: dasselbe Studiopublikum, welches eben noch bei der einen Seite geklatscht hat, weil die Sprüche so schön “markig” rüberkamen, klatscht nur Sekunden später für die Aussage seines Widersachers zum Gegenteil, weil auch dessen Aussage so richtig “reingehauen” hat...
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