Pharmakonzerne...
Pharmakonzerne haben kein gutes Image. Sie gelten als geldgierige Preistreiber bei Medikamenten mit “der Lizenz zum Gelddrucken”, die Krankenversicherungsbeiträge in die Höhe schliessen lassen und dazu beitragen, dass viele Menschen sich Arzneimittel, die ihnen Lebensqualität verschaffen oder gar das Leben retten könnten, nicht leisten können. Einen wichtigen Beitrag zur “Imagepflege” haben im April und Mai 2013 Berichterstattungen in den Medien geleistet, wonach namhafte Konzerne Menschen in der früheren DDR als “Versuchskaninchen” einsetzen liessen, um ihre Medikamente zu testen. Bisher hatte man ähnliche Berichte “nur” unter Bezugnahme auf Dritte Welt-Länder zur Kenntnis nehmen dürfen, wo die Mehrzahl der Menschen sinnigerweise wohl ohnedies keine Chance besitzt, sich entsprechende Arzneien zu kaufen. Von einem von grosser Armut geplagten Land in Asien war etwa zur gleichen Zeit berichtet worden, dass dort nunmehr im Bereich essentieller Medikation Medikamente zum Bruchteil der Originalpräparate grosser Pharmakonzerne hergestellt und verkauft werden - in einem Fall war davon die Rede, dass das vergleichbare Originalpräparat des Grosskonzerns 110X (!!!) teuerer sei, in einem anderen Fall soll ein “nur” 40X so teures Medikament sogar in Einzelfällen besser wirken. Der Berichterstatter hatte wohl mindestens in einem Fall die Konzernleitung eines Pharmakonzerns mit dem Vorwurf der überteuerten Preisgestaltung konfrontiert, worauf ihm von dort “relativierend” die teuren Entwicklungs- bzw. Laborkosten entgegengehalten wurden. Irgendwie blieb nach diesem Medienbeitrag beim Betrachter aber trotzdem ein “Nachgeschmack” zurück wie bei der Rede eines “anti-asiatischen” Plagiatsgegners, der so krampfhaft wie erfolglos die offenkundige Tatsache zu überdecken versucht, dass die Preisrelation zwischen Original und qualitativ hochwertigem Plagiat einfach nicht mehr zu rechtfertigen ist. Nur dass es bei Medikamenten üblicherweise nicht um Luxusgüter, sondern um höchst gesundheitsrelevante Gegenständlichkeiten geht, die Menschen, denen sie helfen könnten, unabhängig von der Einkommenssituation zugänglich gemacht werden sollten (bla, bla, bla, ja diese schöne Welt kommt später...). Um so bedauerlicher ist die Tatsache, dass es Politikern immer noch nicht gelungen ist, ethische Grundpfeiler auf diesem Sektor zu errichten...
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